Unsere Sammlung zeigt islamische Kunstwerke aus Persien, Syrien und weiteren Regionen Westasiens. Sie umfasst Keramiken, Fayencekacheln und Metallarbeiten aus dem 10. bis 19. Jahrhundert, die ursprünglich für Höfe, Residenzen und religiöse Bauwerke geschaffen wurden. Schalen, Schüsseln und Gefäße aus Nishapur und Kashan, glasierte Kacheln aus Isfahan oder Raqqa sowie fein gravierte Bronzen aus der mamlukischen Zeit veranschaulichen die künstlerische und handwerkliche Vielfalt dieser Epochen.
Besonderer Schwerpunkt sind Keramiken aus Nishapur (Iran), die durch leuchtende Farben und stilisierte Pflanzen- und Tiermotive charakterisiert sind. In Kashan wurde im 12. und 13. Jahrhundert die Lustertechnik perfektioniert: Gefäße mit metallisch schimmernden Oberflächen zeigen figürliche Szenen, kalligraphische Inschriften oder geometrische Muster. Weitere bedeutende Zentren waren Raqqa (Syrien), bekannt für blau-weiße Glasuren, sowie Isfahan mit seiner ausgeprägten Architekturkeramik.
Fayencekacheln spielten in der islamischen Architektur eine zentrale Rolle. Sie wurden zur Verkleidung von Wänden, Mihrabs und Fassaden verwendet und zeigen florale Dekore, Schriftzüge oder komplexe geometrische Muster. Besonders verbreitet waren sternförmige oder polygonale Formate mit opaken Glasuren auf weißem, cremefarbenem oder hellblauem Scherben.
Die kunsthandwerkliche Entwicklung lässt sich dynastisch nachvollziehen: Unter den Samaniden (9. – 10. Jh.) entstanden in Nishapur keramische Gefäße mit kufischer Inschrift auf heller Engobe. Die Seldschuken (11. – 13. Jh.) brachten technologische Neuerungen in der Architekturkeramik – darunter brillante Glasuren in Türkis und Kobaltblau sowie die Weiterentwicklung von Fayence- und Sgraffitotechniken.
Während der Ilkhanidenzeit (13. – 14. Jh.) wurde die Lusterkeramik verfeinert und um figürliche Darstellungen ergänzt. Unter der Mamluken-Dynastie (13. – 16. Jh.) entstanden kunstvoll gravierte Metallarbeiten mit Silber- oder Goldeinlagen, insbesondere in Ägypten und Syrien.
Die Sammlung spiegelt nicht nur formale und technische Entwicklungen wider, sondern auch kulturelle Wechselwirkungen innerhalb der islamischen Welt.