Kobra Arbabi, 48 Jahre alt und gebürtig von der Insel Hengam, ist seit rund 25 Jahren in der Fischerei tätig. „Früher haben wir Ruderboote benutzt, heute fahren wir mit Motorbooten, was vieles erleichtert hat“, erzählt sie.
Ein prägendes Erlebnis war ein schwerer Unfall mit einem anderen Boot, bei dem ihre Hüfte verletzt wurde. Die Folge: Fünf Jahre konnte sie nicht mehr aufs Meer hinausfahren. Auf die Frage nach ihren persönlichen Träumen antwortet sie: „Ich wünschte, ich hätte ein eigenes Boot. Zurzeit bin ich auf das Boot meiner Schwester angewiesen.“
Die touristische Entwicklung Hengams sieht Kobra mit gemischten Gefühlen. Einerseits habe sich die wirtschaftliche Lage verbessert, andererseits beobachte sie mit Bedauern den kulturellen Wandel: „Die Jugend hat sich stark verändert, und die traditionelle südliche Kleidung verschwindet zunehmend, das ist schade.“
Kobra ist Mutter von zwei Töchtern und einem Sohn. Ihre Töchter haben sich bewusst gegen die Fischerei entschieden, sie empfinden diese Arbeit als zu beschwerlich. Seit dem Tod ihres Mannes trägt Kobra allein die Verantwortung für ihre Familie.